Aufbau Kostenrechnung, Standard Automotive

Branche

Kunststoffspritzguss Automotive

Umsatz

8 Mio €

Projektschwerpunkt

Aufbau Kostenrechnung, Standard Automotive

Ausgangslage

Aufbauend auf die langjährige technische Kompetenz im Kunststoffspritzguss konnte der Einstieg in Automotive mit einem Projekt gewonnen werden. Das Unternehmen hatte jedoch weder im Bereich QM Zertifizierungen, Just In Time Logistik noch im Bereich Kostenrechnung/Angebotswesen die in Automotive geforderten Standards erreicht und war unter Zugzwang, dies nachzuholen. Durch die Einkaufsmacht von Automotive wurde vermutet, dass der Auftrag nicht kostendeckend sei, was aber ohne integrierte KORE dem Einkauf des Kunden nicht nachweisbar war. Preiserhöhungen konnten daher bisher nicht erzielt werden.

Vorgehensweise

Anfänglich wurden über die Analyse des Entwicklungsstandes von Kostenrechnung und Controlling der IST Zustand und die Systemlandschaft in der IT erhoben und die Möglichkeiten einer Implementierung (händisch oder über IT) erörtert und entschieden. Jeweils nach Monatsende werden die KORE Daten aufbereitet und mit Budget und Vormonaten verglichen. Ermittlung IST Kostensätze. Durchsprache der Kostenstellenkosten und des Monatsergebnisses mit den Kostenstellenverantwortlichen. Führung regelmäßiger dokumentierter Kostenstellengespräche. Ausgabe von Kostenzielen und Identifikation Kostentreiber. Mitarbeit der Verantwortlichen an der Budgetierung, Top Down, Bottom Up.

Maßnahmen

  • Definition Kostenstellenstruktur
  • Kontierung der Belege, Erstellung Kontierungsrichtlinien
  • Umlageverfahren, Interne Leistungsverrechnung, BAB
  • IST Kostensatzbildung, Auswahl Bezugsgrössen
  • Materialkalkulation, Werkzeugrechnung, Zuschlagssätze
  • Neuaufbau der Angebotskalkulation, Schichtmodelle
  • Festlegung der Kostensätze, Basis Standard und IST
  • Nachkalkulation von laufenden Kostenträgern
  • Begleitung bei Preisverhandlungen mit dem Kunden

Ergebnis

Bei der Zuordnung der Kosten zu den Kostenstellen gab es einige Überraschungen. Manche Prozesse waren zuvor billiger, manche teurer erwartet worden. Dementsprechend war die bisherige Angebotskalkulation falsch und führte langfristig zu eher zu niedrigen Preisen. Die Schichtleistung war zu hoch eingestuft worden. Manche Produkte mussten aufgelassen werden, an den Markt zurückgegeben, manche konnten preislich verbessert werden, bei manchen muss mit dauerhaften Verlusten gelebt werden. Die Kosten in manchen unternehmerischen Prozessen wie F&E oder Werkzeugbau konnten reduziert werden, um wettbewerbsfähig zu werden. Die Preise für Neuprodukte sind tendenziell höher als bisher, die Argumentationsfähigkeit mit betrieblichen Zahlen dem Kunden gegenüber ist wesentlich verbessert worden. Das unternehmerische Denken der Kostenstellenverantwortlichen verbessert sich kontinuierlich.